Leder - Ein Geschenk der Natur oder auch gelebte Natur
Es atmet, ist strapazierfähig, hautsympathisch und darüber hinaus durch seine Veredelung besonders pflegeleicht.
Was aber genau ist Leder?
Wer Leder sagt, muss gerben sagen - Ohne Gerben kein Leder. Seit tausenden von Jahren gerbt der Mensch Tierhäute, um diese haltbar zu machen. Der wohl wichtigste Schritt bei der Herstellung von Leder ist die Gerbung der Tierhaut. Erst durch diesen Konservierungsprozess wird die Tierhaut „haltbar“ gemacht und man kann Sie nutzen. Ohne den Gerbungsprozess würde die Tierhaut einfach verwesen, sie wäre nicht haltbar, nicht reißfest oder pflegeleicht.
Bei der echten Gerbung geht der Gerbstoff eine irreversible Bindung mit der Hautfaser ein. Heutzutage werden unterschiedliche Gerbemittel zur Lederherstellung verwendet z.B. Chromgerbung oder pflanzlichen Gerbung. Für stark beanspruchtes Leder kommen vor allem Chrom-3-Salze zur Verwendung. Diese ungiftige und ressourcenschonende Art des Gerbens liefert ein hochrobustes und flexibles Leder.
Wichtig, ist anzumerken, dass bis heute der Grundsatz gilt kein Schlachten für Leder. Tierhäute sind das Abfallprodukt der Schlachtung. Die Lederhäute stammen vorwiegend aus Europa Die Leder, mit denen Ihr Polstermöbel bezogen wird, sind fast ausschließlich von Rindern. Die besten und reinsten Lederhäute stammen aus Deutschland. Durch die artgerechte Haltung der Rinder in Deutschland sind Schäden, wie durch Verletzungen an Stacheldrähten, Mückenstiche etc. weniger zu finden.
Gute Leder kommen heute aus Italien und Südamerika. Dieses Leder hat eine ausreichende Größe und vereint mehrere Eigenschaften, die es zum perfekten Werkstoff zur Möbelfertigung machen. Damit aus einer rohen Haut ein Leder wird reicht aber allein die Gerbung nicht aus, es sind mitunter 35 bis 55 Schritte notwendig.
Es gibt eine Vielzahl von verschieden Möbelledern und auch bei Leder gibt es große Qualitätsunterschiede. Damit Sie bei der Auswahl Ihres neuen Gemütlichkeitsbringer die richtige Wahl treffen haben wir im Lexikon die verschiedenen Lederarten zusammengefasst.
Gleich nach Gerbung, neutralisieren und dem abwelken beginnt man die Leder zu sortieren d.h. die Häute werden auf Schäden untersucht und in Qualitätsstufen eingeteilt. So eignen Sich beispielsweise nur makellose Häute dazu zu Anilinleder verarbeitet zu werden. Häute mit sichtbaren und markanten Naturmerkmalen werden meist geschliffen und gewalzt.
Der nächste Schritt in der Lederverarbeitung ist die Zurichtung des Leders. Diese umfasst alle notwendigen Arbeitsschritte, die Optik des Leders und die Pflegeleichtigkeit beeinflussen. Hier entscheidet sich welche Farbe, Imprägnierung und Prägung das Leder erhält.